AVS Sterzing

Studentin von der „Friedrich Schiller Universität“ Jena absolviert ihr Praktikum beim ASV Sterzing Volksbank

Studentin von der „Friedrich Schiller Universität“ Jena absolviert ihr Praktikum beim ASV Sterzing Volksbank

Studentin von der „Friedrich Schiller Universität“ Jena absolviert  ihr Praktikum beim ASV Sterzing Volksbank
17. März
14:46 2016

Persönlicher Beitrag von Bianca Maria Dittrich

„Ich bin DIE PRAKTIKANTIN beim ASV Sterzing Volksbank für die nächsten 6 Wochen!“: so habe ich mich den einzelnen Sektionsleitern des Sportvereins vorgestellt und wer den Sportverein kennt, weiß, dass ich diesen Satz ziemlich oft sagen musste. Fast genauso oft bekam ich die Gegenfrage „Warum genau der ASV Sterzing?“ zu hören. Ich bin 22 Jahre, Studentin für Fremdsprachen und Pädagogik und nebenbei ist Leichtathletik meine Leidenschaft. Ich habe eine Möglichkeit gesucht, meinem Beruf und meinem Hobby bestmöglich innerhalb dieser 6 Wochen nachzugehen. Da ich mich auf das Gehen und den Langstreckenlauf spezialisiert habe, war mir die landschaftliche Umgebung meines Praktikumsortes sehr wichtig, denn Kilometer lassen sich bei einem atemberaubenden Ambiente viel leichter abspulen. Südtirol stand für mich sofort fest, weil ich zum Einen die Möglichkeit habe, mich auf Deutsch zu verständigen, falls mir im Italienischen die Worte fehlen und zum Anderen, weil ich durch Bekannte immer und immer wieder Gutes über diese Region gehört habe, wenn sie von ihren Urlaubserlebnissen erzählt haben. Also habe ich mich im Internet auf die Suche begeben und vom Vereinsvorsitzenden, Felix Rampelotto, sofort die Einladung für ein persönliches Gespräch und danach die Zusage für das Praktikum erhalten. Die erste Woche begann für mich mit einer Magen-Darm-Grippe nicht ganz nach Plan, aber ich habe die Tage genutzt, um mich in diesem wunderbaren kleinen Städtchen und dem Verein mit dem familiären Klima, was ich so liebe und schätze, einzuleben. Dabei geholfen haben mir alle Sektionsleiter, aber vor allem die beiden Leichtathletiktrainer Ruggero Grassi und Inge Ploner. Mit Ruggero spreche ich nur italienisch und ich merke, dass es von Tag zu Tag immer besser läuft. Für mich ist es eine Ehre, in seiner Trainingsgruppe trainieren zu dürfen, an der Seite von Silvia Weissteiner, Olympiateilnehmerin von Peking und London über 5000m und nun erfolgreich auf den Marathon umgestiegen. Sie ist schon so etwas wie ein Vorbild für mich und mich mit ihr vor Ort austauschen zu können, hat mir neue Motivation auf meinem sportlichen Weg gegeben. In Deutschland, wo ich zuletzt mit gesundheitlichen Problemen und Stress zu kämpfen hatte, hatte ich die Lust am Sport fast verloren.

Während Ruggero Grassi die Läuferinnen und Läufer von 400m bis Marathon betreut, übernimmt Inge Ploner quasi die restlichen Disziplinen der Leichtathletik und das mit Bravur. Sie kümmert sich trotz der Größe der Gruppe um jede einzelne Person individuell und passt das Training dementsprechend an. Ich habe dort in der ersten Woche eine Einheit mit trainiert, meine Schwächen im Bereich Schnelligkeit und Kraft bemerkt und würde sie gern in den nächsten Wochen mit ihrer Hilfe ausmerzen. Außerdem leitet sie auch das Frauenturnen, was ich jedem empfehlen kann, der etwas für seine allgemeine Kraft und Beweglichkeit tun möchte. Keine Sorge – man turnt nicht wie in der Schule am Reck oder Schwebebalken, sondern trainiert sich mit dem eigenen Körpergewicht oder kleinen Zusatzgeräten in den Bereichen Koordination, Kondition, Stabilisation und Kräftigung. Meiner Meinung nach ist das für Frauen jeden Alters nützlich und ein toller Ausgleich  zum harten Arbeitstag. Inge, die auch Lehrerin an der Mittel- und Sportschule ist, hat für mich den Kontakt zu letzterer Institution hergestellt, sodass ich dort auch im Italienischunterricht hospitieren darf. Im Selbststudium, wofür ich mir pro Woche an drei Tagen jeweils 2,5 Stunden Zeit nehme, lerne und festige ich die anderen Fremdsprachen, die ich mehr oder weniger beherrsche: Spanisch, Rumänisch und Ladinisch. Bald soll auch noch Ungarisch dazukommen, aber zunächst möchte ich mich mit dem Südtiroler Dialekt beschäftigen, der in meiner Bachelorarbeit eine Rolle spielen wird.

Neben der Leichtathletik und dem Italienischunterricht konnte ich mich noch beim Floorball und Badminton probieren. Beide Sportarten sind sehr  interessant und man benötigt eine enorme Konzentrationskraft, welche am Abend aber kaum noch vorhanden ist (zumindest ging es mir so). Im Badminton sehe ich für mich größeres Potential, wobei ich im Floorball als Zuschauerin und Fan gern dabei bin und mich schon auf das nächste Heimspiel in der Dreifachturnhalle freue.

Was die Sportarten und das Schulsystem angeht, konnte ich bereits in den ersten beiden Wochen viele Eindrücke gewinnen. Natürlich habe ich noch nicht alles auf meiner „To-do-Liste“ abhaken können: ich möchte einmal in die Berge, mir die Städte Brixen und Meran und die Universität in Bozen ansehen. Ja, mir gefällt es hier so gut, dass ich mit dem Gedanken spiele, nach der Abgabe meiner Bachelorarbeit zurückzukehren und mein Masterstudium in Südtirol oder Österreich zu absolvieren. Außerdem wollte ich noch nach Kalch/Ratschings, um den Heimatort des Olympiasiegers im 50km-Gehen von 2008 zu besuchen und vielleicht wieder ein Stück neue Motivation für mich und meine sportliche Entwicklung mitzunehmen. Für all dies habe ich aber noch bis zum 18.04. Zeit. Schade, dass ich nur 6 Wochen in Sterzing verweilen kann, aber ich bin mir sicher, dass ich mit Felix Rampelotto, sowie einigen Trainern und Athleten der verschiedenen Sektionen auch nach meinem Praktikum in Kontakt bleiben werde.

Bianca Maria Dittrich, Studentin der „Friedrich Schiller Universität“ in Jena, Praktikantin beim ASV Sterzing Volksbank

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